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Sooorry - we are from Germany!

Datum 13 Jahre, 11 Monate alt   Autor Pressesprecher  

Nach den chaotischen Planspielen im Vorfeld haben wir schließlich noch eine richtige Fußballreise hinbekommen. Der Hinflug nach Manchester am Samstagmorgen war schon sehr lustig. Unsere Frauenbeauftragte hat sich zwar ab und zu bis in den Gepäckraum geschämt als wir ihre Berufskolleginnen in Anspruch nahmen, aber nach der Runde Bier, die uns der Co-Pilot ausgegeben hatte (weil er mit uns schon S-Bahn gefahren ist), war alles wieder gut. In Manchester angekommen haben wir uns akrobatisch unsere Gepäckstücke gesichert und dann relativ spontan einen Mietwagen genommen. Nachdem unser Präsident militärisches Sperrgebiet betreten hatte (SORRY) konnten wir ziemlich entspannt ins Old Trafford fahren und dort eine Stadionführung machen. Unser Guide (Liverpool Fan) war ein echter Knaller. Im Anschluss an die Führung hat unser Reiseleiter ManU-Christbaumkugeln gekauft. Die Suche nach einem ATM, die in England gar nicht so genannt werden, verlief nicht ganz unproblematisch..."Da vorne ist ein Geldautomat, ach nee das ist ein Plakat..."

Eine Ecke weiter wartete das absolute Highlight unserer Tour: Wir haben so ekelhaft (wie wir es wollten) WORLD FAMOUS Fish&Chips gesessen und uns daran amüsiert wie uns langsam schlecht wurde. Unser Festtagsmenü präsentiert vom schwulen Robert: Verschleimter, teils grüner Pommesbrei garniert mit weißen Glibberwürsten der Saison, umhüllt von einer rotbraunen Fettpanade. Serviert auf einer eleganten Jugendstil-Theke bei gefühlten minus 20 Grad mit Blick ins richtige Restaurant.

Ohne Berücksichtigung der Verkehrsregeln - es gibt ja auch keine - kuppelten, blinkten und lenkten uns unsere Fahrer sicher nach Stoke on Trent, wo wir eines der technisch hochklassigsten Handballspiele aller Zeiten bestaunen durften. Die Nummer 24 Rory Delap hat das Spiel mit 32,5 Meilen-Einwürfen besonders geprägt. Trotz der unverdienten 0:1 Heimniederlage gegen Sheffield United hatten wir unseren Spaß...schon schön, wie man sich über sinnlose Grätschen so freuen kann. Erwähnenswert war noch, dass sich alle Zuschauer nur wegen uns Blumen ans Revers gesteckt hatten. (SOORRY for the Worldwar)

Nach dem Spiel ging es etwas müde ins schöne Chester in unsere weit weniger schöne Unterkunft, wo die Oma unterm Fuchs uns zur Begrüßung ein Keramik-Bild aus Durchfall gemalt hatte. Die Fette unterm Knil sorgte für erste Erdbeben, so dass wir uns doch noch einmal aufrafften die Pubszene in Chester zu begutachten. Die Kneipen waren wirklich urig und das Bier lecker, die regionale Damen-Unter und Oberbekleidung allerdings nicht so unser Geschmack. Man könnte ihr Aussehen etwa wie unser Essen am Nachmittag beschreiben: Weißer Pommesbrei umhüllt von einer Fettpanade und einem Hauch von Nichts...

Sonntagmorgen ging es dann nach Birmingham. Der Pressesprecher hätte sich beinahe in die Hosen gemacht vor Aufregung, ob das mit den Karten fürs große Derby Birmingham City vs. Aston Villa wirklich klappen würde. Als wir am Stadion ankamen, erschienen unsere Namen aber schon im Computer und nachdem wir noch einmal ums Stadion herum gewalkt sind, konnten wir die fünf Karten in Empfang nehmen. Der Reiseleiter kaufte sich noch Christbaumkugeln.

Die angekündigte Sichtbehinderung war wirklich nicht erwähnenswert, wir konnten auf das gesamte Feld gucken, der Flutlichtmast hat höchstens den Blick auf die Eckfahne versperrt. Die Stimmung war richtig gut - beeindruckend war, wie aus allen Ecken die Lieder angestimmt wurden. City war das gesamte Spiel eigentlich überlegen, doch die Konter von Villa waren immer gefährlich. Ein Eigentor und ein Gegentreffer in der 83. Minute sind natürlich sehr ärgerlich. Bemerkenswert war, dass die Leistung dann trotz der Niederlage gegen den Erzfeind beklatscht wurde. "Shit on the Villa... We're Birmingham...!"

Am Nachmittag ging es zu unserer großen Rally durch Birmingham und nach Bangladesh und wieder zurück und wieder hin, Stopp, wieder hin, zurück und drehen und fragen, nichts verstehen, zurück und abbiegen und schon waren wir in unserem schicken Hostel. Am Abend folgt ein nettes Essen mit unserer polnisch-russischen-rumänischen-baltischen Italienerin Magda und eine netter Streifzug durch das Nachtleben, welches besonders vom Jugendabteilungs-Mitglied und der Frauenbeauftragten gebührend begossen wurde. Das Schabrackenfestival fand an diesem Abend zum Glück nicht statt - Birmingham ist eben nicht Chester und die Sugarbabes sind nicht Atomic Kitten.

In der Nacht schnarchte wieder die Dicke unterm Knil, aber das konnte uns nicht weiter stören und wir schliefen wie Babies und wachten erst um 11.20 Uhr auf (Check-Out: 11 Uhr). Der Bummel durchs mondäne Birmingham, das Sandwich bei Subway und der Heimflug waren sehr gediegen und so landeten wir relativ entspannt wieder in Frankfurt.

Schee war's und die Lara freute sich über die Christbaumkugeln.

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Bild von Jürgen Grabowski